Du wartest aktuell auf die Anerkennung deiner medizinischen Ausbildung in Deutschland? Diese Phase kann sich leider über mehrere Monate hinziehen – oft verbunden mit Unsicherheit und Warten.
Eine Hospitation ist eine sinnvolle Möglichkeit, diese Zeit aktiv zu nutzen: Du bekommst einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag in einer Klinik, stärkst dein medizinisches Deutsch und knüpfst erste berufliche Kontakte in Deutschland.
Ob du dich orientieren oder gezielt auf deine erste Stelle vorbereiten möchtest – hier findest du alle wichtigen Informationen rund um die Hospitation auf einen Blick.
Was genau ist eine Hospitation?
Bei einer Hospitation begleitest du das medizinische Personal auf einer Station und beobachtest den Klinikalltag – ohne selbst ärztlich tätig zu sein. Auf Englisch spricht man von einem sogenannten Observership.
Du bist dabei, wenn Visiten stattfinden, kannst bei Untersuchungen zuschauen und bekommst ein Gespür dafür, wie medizinische Prozesse in deutschen Krankenhäusern ablaufen.
Warum lohnt sich eine Hospitation für dich?
Eine Hospitation bringt dir viele Vorteile:
- Du verbesserst dein medizinisches Deutsch im echten Klinikalltag – durch Teamgespräche, Fachvokabular und Dokumentationen.
- Du lernst Abläufe und Strukturen im deutschen Gesundheitssystem kennen: von der Visite über die elektronische Dokumentation bis zur Schichtübergabe.
- Du verstehst, wer im Team welche Aufgaben übernimmt – zum Beispiel Pflegekräfte, Assistenzärzt:innen und Oberärzt:innen.
- Du baust dir ein erstes berufliches Netzwerk auf – viele Hospitationen führen später sogar zu Jobangeboten.
Was darfst du während einer Hospitation tun – und was nicht?
Die Hospitation ist rein beobachtend – du bist dabei, übernimmst aber keine Verantwortung.
Du darfst:
- bei Visiten und Untersuchungen dabei sein,
- Gespräche im Team miterleben,
- organisatorische Abläufe beobachten,
- Fragen stellen und mitlernen.
Du darfst nicht:
- Patient:innen untersuchen oder behandeln,
- selbstständig ärztliche Tätigkeiten übernehmen,
- Diagnosen stellen oder medizinische Entscheidungen treffen.
Wie lange dauert eine Hospitation?
Die Dauer ist flexibel: Sie kann nur wenige Tage oder bis zu drei Monate betragen.
Die meisten internationalen Ärzt:innen entscheiden sich für eine Hospitation von etwa ein bis zwei Monaten.
Die genaue Dauer kannst du in der Regel individuell mit der Klinik abstimmen.
Bekomme ich für die Hospitation Geld?
Nein – eine Hospitation ist in der Regel unbezahlt. Sie wird als freiwilliges Lern- und Orientierungsangebot gesehen.
Das bedeutet: Du musst selbst für Anreise, Unterkunft und Verpflegung aufkommen.
Trotzdem ist die Erfahrung oft unbezahlbar – fachlich, sprachlich und beruflich.

Bei einer Hospitation lernst du die ärztliche Berufspraxis kennen und knüpfst erste Kontakte.
Wo kannst du eine Hospitation machen?
Du kannst eine Hospitation in verschiedenen Einrichtungen absolvieren:
- Krankenhäusern (z. B. Universitätskliniken, städtische oder private Kliniken)
- Facharztpraxen
- Rehabilitationszentren
Welche Sprachkenntnisse brauchst du für eine Hospitation?
Für eine Hospitation wird kein offizielles Sprachniveau vorgeschrieben, aber gute Deutschkenntnisse auf mindestens B2-Niveau sind sehr zu empfehlen.
Du solltest in der Lage sein, Fachgespräche zu verstehen und aktiv zuzuhören.
Wie bewirbst du dich für eine Hospitation?
Die Bewerbung erfolgt meist direkt und initiativ bei der Klinik oder Praxis – idealerweise per E-Mail.
Viele Einrichtungen veröffentlichen keine offenen Stellen für Hospitationen, freuen sich aber über eine Anfrage.
Manche Kliniken haben eine feste Ansprechperson für internationale Ärzt:innen – falls nicht, kannst du dich direkt an die entsprechende Abteilung wenden, zum Beispiel an den Chefarzt oder die Chefarztsekretärin.
Hinweis: Genauere Informationen zur Krankenhaussuche und zu den Bewerbungsunterlagen findest du bei uns in den jeweiligen Abschnitten.
Wie kannst du deine Chancen auf eine Hospitation erhöhen?
Einen Platz für eine Hospitation zu bekommen, ist manchmal gar nicht so einfach – vor allem in beliebten Städten oder großen Kliniken gibt es viele Anfragen.
Es gibt aber ein paar einfache Strategien, mit denen du deine Chancen deutlich verbessern kannst:
1. Überzeuge mit deiner Bewerbung
Auch wenn offiziell kein Sprachzertifikat verlangt wird, nehmen viele Kliniken erst Bewerber:innen mit mindestens B2-Niveau. Wenn du dein Sprachlevel belegen kannst – super! Auch ein Motivationsschreiben oder ein Empfehlungsschreiben von einer Ärztin oder einem Dozenten kann deine Bewerbung aufwerten und zeigen, dass du es ernst meinst.
2. Bleib dran – und verschicke mehrere Bewerbungen
Eine Bewerbung allein reicht oft nicht. Erstelle dir am besten eine Liste mit mindestens 15–20 Krankenhäusern, bei denen du dich bewerben möchtest. Wenn du nach ein paar Wochen keine Antwort bekommst, darfst du dich ruhig noch einmal melden oder deine Bewerbung erneut schicken. Freundliches Nachfassen zeigt dein echtes Interesse.
3. Denk auch an kleinere Städte
In großen Städten wie Berlin oder München sind Hospitationsplätze oft schnell vergeben. Aber im Umland – also in kleineren Städten oder ländlicheren Regionen – hast du oft bessere Chancen. Außerdem sind dort die Teams oft besonders offen und freuen sich über motivierte Bewerber:innen!
Warum eine Hospitation dein perfekter Einstieg ist
Eine Hospitation ist dein Türöffner in das deutsche Gesundheitssystem. Du lernst Abläufe kennen, verbesserst deine Fachsprache und kommst mit potenziellen Arbeitgeber:innen in Kontakt – noch bevor du deine Approbation in den Händen hältst.
Nutze die Zeit sinnvoll. Eine Hospitation bringt dich fachlich, sprachlich und beruflich einen großen Schritt weiter.
Finde jetzt kostenlos passende Hospitationsmöglichkeiten über unsere Plattform – individuell auf dich abgestimmt.
Starte mit wenigen Klicks und entdecke Kliniken, die internationale Ärzt:innen wie dich willkommen heißen.
FAQ
Was ist eine Hospitation für Ärzt:innen in Deutschland?
Eine Hospitation ist ein beobachtendes Praktikum für internationale Ärzt:innen, die noch keine Approbation in Deutschland haben. Dabei begleiten sie ein medizinisches Team im Klinikalltag, ohne selbst ärztlich tätig zu sein. Ziel ist es, das deutsche Gesundheitssystem besser kennenzulernen und medizinisches Deutsch zu verbessern.
Wie finde ich eine Hospitationsstelle in Deutschland?
Die meisten Hospitationsplätze werden nicht öffentlich ausgeschrieben. Du bewirbst dich initiativ direkt bei Kliniken oder Facharztpraxen – idealerweise mit Lebenslauf, Sprachnachweis (mind. B2) und einem kurzen Motivationsschreiben. Besonders gute Chancen hast du in kleineren Städten und ländlichen Regionen.
Welche Voraussetzungen brauche ich für eine Hospitation in Deutschland?
Für eine Hospitation ist keine Approbation nötig. Es wird zwar kein offizielles Sprachzertifikat verlangt, aber Deutschkenntnisse auf B2-Niveau sind in der Praxis oft Voraussetzung. Du solltest aktiv zuhören, Fachsprache verstehen und dich im Klinikalltag zurechtfinden können.