Deutschland braucht Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland. Aktuell arbeiten über 68.000 ausländische Mediziner:innen in deutschen Kliniken und Praxen. Das entspricht über 15 % aller berufstätigen Ärzt:innen in Deutschland (Stand: Dezember 2024, Bundesärztekammer).
1996 waren es noch rund 11.000. Seither hat sich die Zahl mehr als verfünffacht: Im Jahr 2024 arbeiten über 68.000 ausländisch ausgebildete Ärztinnen und Ärzte in Deutschland – das entspricht etwa 15–16 % aller praktizierenden Mediziner:innen (insgesamt 437.162). Ohne ihren Beitrag wäre die medizinische Versorgung in vielen Regionen heute nicht mehr gesichert.
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Herkunftsländer: Syrien, EU-Staaten und Asien dominieren
Die internationalen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland kommen aus der ganzen Welt – aber ein Blick auf die Statistik zeigt: Einige Länder stechen besonders hervor. Mit großem Abstand führt Syrien die Liste an: 7.042 syrische Ärzt:innen arbeiten aktuell in Deutschland, davon 5.745 im Krankenhaus – ein enormer Beitrag zur stationären Versorgung. Auch im ambulanten Bereich sind Syrer:innen mit über 500 Ärzt:innen vertreten.
Dicht dahinter: Rumänien mit 4.682 Mediziner:innen, gefolgt von der Türkei (3.169), Russland (3.110), Österreich (3.036) und Griechenland (2.917). Zusammen stammen über 39.000 ausländische Ärzt:innen aus europäischen Ländern, davon rund 24.300 aus EU-Staaten.
Besonders interessant: Manche Länder schicken nicht nur viele Ärzt:innen – sondern sind in bestimmten Sektoren besonders stark. So arbeiten über 80 % der indischen Ärzt:innen (1.010 von 1.145) im Krankenhaus – in Zahlen fast genauso viele wie aus Frankreich. Und: Während aus den USA „nur“ 425 Ärzt:innen kommen, arbeiten davon immerhin fast 20 % im ambulanten Bereich – mehr als aus vielen anderen Ländern mit deutlich größerer Gesamtzahl.
Ein Blick nach Afrika zeigt: Ägypten gehört mit 1.899 Ärzt:innen zu den wichtigsten Herkunftsländern außerhalb Europas. Auch Tunesien (1.026) und Libyen (966) sind stark vertreten – oft mit einem hohen Anteil im stationären Bereich.
In Asien dominiert neben Syrien auch der Iran (1.994 Ärzt:innen) – über 1.200 davon in Kliniken. Weitere wichtige Herkunftsländer: Indien (1.254), Jordanien (1.362) und Vietnam (157) – Letzteres mit über 80 % stationärem Einsatz.
In Südamerika kommt der größte Zuzug aus Kolumbien (670) und Venezuela (250) – auch hier sind über 80 % im stationären Dienst tätig. Brasilien landet mit 289 Ärzt:innen auf Rang 15 – bei einem überraschend hohen ambulanten Anteil.

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Warum ihr Beitrag so entscheidend ist
Der demografische Wandel und der anhaltende Ärztemangel sorgen für gravierende Versorgungslücken – vor allem in ländlichen Gebieten und Fachbereichen wie Anästhesie, Kardiologie oder Pädiatrie. In manchen Regionen machen ausländische Fachkräfte bis zu 80 % des ärztlichen Personals aus.
2023 hatten 12 % aller praktizierenden Ärzt:innen keine deutsche Staatsbürgerschaft. Fast 40 % der Zugewanderten sind jünger als 35 Jahre – ein echter Gewinn für die Altersstruktur und die Zukunft des Gesundheitssystems.
Hürden auf dem Weg in den Beruf
Trotz der wachsenden Zahlen gibt es weiterhin große Herausforderungen:
- Sprachliche und kulturelle Barrieren
- Komplexe Anerkennungsverfahren
- Bürokratie beim Erwerb der Approbation oder der Arbeitserlaubnis
Die Approbation – also die unbefristete Berufszulassung – ist Pflicht, um dauerhaft als Ärzt:in zu arbeiten. Dafür braucht man unter anderem Deutschkenntnisse (B2 allgemein, C1 Medizin), einen Gesundheitsnachweis und in den meisten Fällen das Bestehen der Kenntnisprüfung.
Fazit: Ein Zugewinn mit Potenzial
Ausländische Ärztinnen und Ärzte sind längst unverzichtbar für das deutsche Gesundheitswesen.
Sie entlasten überforderte Kliniken, sichern die Versorgung in strukturschwachen Regionen und bringen neue Perspektiven in den ärztlichen Alltag. Damit Integration gelingt, braucht es jedoch bessere Strukturen, klare Prozesse und gezielte Unterstützung – bei der Anerkennung, der Sprache und dem Ankommen in Deutschland.
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FAQ über ausländische Ärzte in Deutschland
Wie viele ausländische Ärzt:innen arbeiten aktuell in Deutschland?
Laut Bundesärztekammer über 68.000 – das sind rund 15 % aller praktizierenden Ärzt:innen in Deutschland (Stand: Dezember 2024).
Woher stammen die meisten internationalen Ärzt:innen?
Die größte Gruppe kommt aus Syrien: 6.583 insgesamt, davon 5.745 in Kliniken tätig. Der Rest arbeitet ambulant oder in anderen ärztlichen Bereichen. Auf Platz 2 liegt Rumänien (4.285), gefolgt von der Türkei (2.863), Russland (2.828), Österreich (2.627), Griechenland (2.543) und der Ukraine (2.280).
Warum sind ausländische Ärzt:innen so wichtig für das Gesundheitssystem?
Sie helfen, den massiven Ärztemangel zu kompensieren – besonders auf dem Land und in bestimmten Fachbereichen. In einigen Kliniken stellen sie bis zu 80 % des Personals.
Welche Hürden müssen Ärzt:innen aus dem Ausland überwinden?
Häufige Stolpersteine sind Sprachbarrieren, langwierige Anerkennungsverfahren und bürokratische Hürden bei der Approbation oder Arbeitserlaubnis.
Was ist die Approbation – und wie bekommt man sie?
Die Approbation ist die uneingeschränkte ärztliche Berufszulassung in Deutschland. Voraussetzungen sind unter anderem Deutschkenntnisse auf B2- und C1-Niveau, ein Gesundheitsnachweis und meist das Bestehen der Kenntnisprüfung.
📌 Rechtlicher Hinweis
Die Informationen in diesem Artikel dienen der allgemeinen Orientierung und ersetzen keine Rechtsberatung oder offiziellen Quellen. Wir bemühen uns um größtmögliche Aktualität und Genauigkeit, empfehlen jedoch, sich bei den zuständigen Behörden über die jeweils geltenden Regelungen zu informieren.